Ergebnis 2. Wassertag und Ausblick 3. Wassertag

Liebe Abonnenten des Bärstadter Wasserbriefs!

 

Ich fasse die Ergebnisse des 2. Wassertages nochmal kurz zusammen:

Eine ausreichende Quantität der Wasservorkommen in Bärstadt ist gegeben, die Qualität der Wassergewinnungsanlagen kann noch verbessert werden. Die Belastung des Rieds durch einen erweiterten Wasserbezug wäre ökologisch unverantwortlich.

 

Zum 3. Wassertag schlage ich 4 Themen vor:

 

1. Ich halte die Sicherung und Verbesserung der Qualität der Schürfung Tiergarten für ein zentrales Thema.

Die Angst vor Keimen im Trinkwasser ist unbegründet, denn unser Wasserverband erfüllt seine Aufgaben gut und liefert einwandfreies Bärstadter Wasser.

Zum Thema Wasserschutz bei Schürfungen laufen Vorgespräche mit der Universität Gießen und wir werden wohl auch hier eine Analyse und eine sehr kompetente Beratung für die Ausbildung von zusätzlichen Wasserschutzbarrieren erhalten.

 

2. Es ist unabdingbar, auch auf Anraten von Herrn Mielke, am Benchmarking-Verfahren (einer vergleichenden Untersuchung) für Wasserversorger teilzunehmen.

 

Die über 70 teilnehmenden Gemeinden unterlagen der Verpflichtung zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit, wie der Versorgungssicherheit..Ich zitiere Ergebnisse aus diesem Pilotprojekt:

"Gezeigt hat sich, dass die spezifischen Kosten des Fremdbezugs deutlich über den spezifischen Kosten der Eigengewinnung und Aufbereitung liegen."

"Die Wasserrechte seien darüber hinaus in vielen Fällen nur teilweise ausgenutzt worden."

"Der Vergleich der freien, ungenutzten Kapazitäten der Eigenversorgung mit den Fremdbezugsmengen macht deutlich, dass der Fremdbezug deutlich reduziert werden kann"

Und zum Schluss: " Die ortsnahe Wasserversorgung stellt somit im Einzelfall - ungeachtet des ohnehin gebotenen Vorrangs

gem. § 1a Abs. 3 HWG - ggf. eine finanziell interessante Alternative zur Versorgung durch überregionale Wasseranbieter dar."

 

Die Ergebnisse sind bis dato ein klarer Hinweis für die Rentabilität auch kleiner kommunaler Wasserverbände. Auch der hessische Rechnungshof kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Also habe ich auch hier Kontakte zu den Professoren und Fachleuten aus diesem Bereich aufgenommen, die uns mit den neuesten Zahlen versorgen werden.

 

3. Es häufen sich die Berichte über die Belastung unserer Gewässer mit Chemikalien und medizinisch wirksamen Stoffen

(s.Magazin " Zeit-Wissen" 2/2007), die selbst modernste Fremdwasserfabriken nicht herausfiltern können.

Auch aus Wiesbaden gibt es was in diesem Zussammenhang zu melden...aus dem letzten Jahr!

"Das Wiesbadener Trinkwasser ist ... mit perfluorierten Tensiden (PFT) belastet", stellt die FAZ vom 02.02.2007 fest und zitiert den stellvertretenden Leiter des Wiesbadener Gesundheitsamtes, Lothar Wendel: Im Juni vorigen Jahres seien in dem in Schierstein gewonnenen Wasser 0,04 Mikrogramm pro Liter gemessen worden und dem von der Petersaue (Stadtwerke Mainz für Kostheim) 0,02. Perfluorierte Tenside gelten als krebserregend, toxisch für Menschen und Tiere, lagern sich in Blut und Organgewebe ab und können das Erbgut verändern. Was diese Stoffe im Wasser bewirken, ist noch nicht erforscht.

 

4. Die Liberalisierung des Wassermarktes ist 2001 gesetzlich verzögert worden, indem in diesem Sektor, anders als bei Strom und Gas, den Kommunen Vorrechte eingeräumt wurden. Die Privatisierung geht aber ungehindert weiter, denn wer hindert denn E.ON oder RWE daran, sich an den kommunalen Versorgern zu beteiligen? So hält die Thüga AG, eine reinrassige E.ON-Tochter, 49,4 % an der Wiesbadener ESWE.

 

Soweit zum 3. und letzten Wassertag.

 

Ich darf mich nochmals für den regen Besuch des 1. und 2. Wassertages und die ausgesprochene Anerkennung unserer Aktivitäten, auch im Namen der Referenten bedanken. Allen, die mich angesprochen haben, weil Sie den letzten Termin nicht wahrnehmen konnten, sei gesagt, daß wir beim letzten Wassertag Ende März zusammenfassend berichten werden. Dann gilt es klar zu sagen, was wir wollen.

 

Naja, wie ich denke, das wissen Sie ja.

Mit den besten Grüßen

Werner Kleefeld

 

P.S.

Schauen sie doch mal hier rein. Es geht auch anders, als Abwasser im Klärwerk über Rechen laufen zu lassen,

zu rühren, zu belüften, dann den Klärschlamm auf den Feldern zu verteilen und den Rest in den Rhein abzulassen

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